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Gemeinsames Kolloquium „Smart Farming“ mit der Kasachischen Agrartechnischen Universität „Seifullin“

Am 10.12.2015 führten die Technische Fakultät der Kasachischen Agrartechnischen Universität „Seifullin“ (KATU) und das Projekt „Deutsch-Kasachischer Agrarpolitischer Dialog“ ein gemeinsames Kolloquium „Smart Farming – internationale Entwicklungen bei der umfassenden Anwendung von IT in der Landwirtschaft und deren Anwendung in Kasachstan“ durch. Der Dekan der Technischen Fakultät, Sayakhat Nukezhev und der Leiter des APD, Diethard Rudert begrüßten die Teilnehmer. Das Impulsreferat hielt Dr. Joachim Stiegemann, Leiter des Produktmanagements bei CLAAS E-Systems. Er stellte dar, wie Komponenten des „Smart Farming“ und andere Programme zur Digitalisierung der Landwirtschaft eine zunehmende Rolle bei der Entwicklung einer modernen Landwirtschaft spielen. Anschaulich demonstrierte er, wie durch die Kombination mit „Intelligenz“ moderne Landtechnik in den letzten Jahren eine ganz neue Qualität erreichte und jetzt durch die komplexe Vernetzung nochmals eine qualitativ neue Stufe erreicht wird. Sayakhat Nukeshev zeigte in seinem Beitrag auf, welche Anforderungen sich in Kasachstan aufgrund der besonderen agroklimatischen Bedingungen ergeben. Er definierte konkrete Anforderungen an das „Smart Farming“ und zeigte an Beispielen, welche konkreten technischen Entwicklungen seitens der kasachischen Wissenschaftler und Techniker bereits realisiert werden. Die Studenten rief er auf, sich die notwendigen Kenntnisse anzueignen, um diesen Prozess als zukünftige Manager und Wissenschaftler mitzugestalten. Als Leiter eines großen Agrarbetriebes in Deutschland zeigte Herr Rainer Stauch, welche Einzelanwendungen in seinem Betrieb zur Anwendung kommen, wie eine betriebliche Vernetzung eigerichtet wurde und welche Rolle dabei die ökonomischen Effekte spielen. Herr Stauch machte aber auch deutlich, dass große Datenmengen oft für den Betrieb weniger effektiv sind und dass die Verantwortung zur Nutzung, die Entscheidung über betriebliche Maßnahmen immer beim Betriebsleiter bleiben muss. Herr Zhandos Dastanov vom Unternehmen „Eurasia Group“ zeigte an Beispielen sehr eindrucksvoll, wie dieses Unternehmen konsequent seine Schlüsselmaschinen bereits mit Sensortechnik, Bordcomputern und anderen Komponenten des Smart Farming ausgerüstet hat. Unter Anwendung moderner Software werden Daten über die bearbeiteten Flächen erfasst und für effektive Düngungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen genutzt. Auch hier steht die Ökonomie im Vordergrund, zum Beispiel beim sparsamen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Der darauffolgende Tag diente dem direkten Meinungsaustausch mit Wissenschaftlern der Technischen Fakultät. Zu Beginn führte der Dekan die deutsche Delegation durch die Ausbildungsräume, Werkstätten und Labore der Fakultät. In den anschließenden Gesprächen standen zunächst vor allem die Modernisierung der Ausbildung und die Intensivierung der Forschung im Vordergrund. Im Gespräch über Smart Farming-Anwendungen ging es neben technischen Fragen um die Datengrundlagen, wie die Nutzung von Satellitenbildern und GPS mit Daten über Boden, Wasser, Vegetation und vielen anderen kombiniert werden kann.
Von beiden Seiten wurden sowohl das Kolloquium als auch die anschließenden Gespräche mit den Wissenschaftlern als sehr nützlich bewertet. Das Projekt APD wird auch weiterhin an dem Thema Smart Farming arbeiten und die Kooperation mit der KATU fortsetzen.

APD, Dezember 2015

 

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