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Training für kasachische Tierzuchtexperten zur Beurteilung von Fleischrindern

Die Rinderzucht ist nach dem Getreideanbau die wichtigste landwirtschaftliche Produktionsrichtung in der kasachischen Landwirtschaft. Große Anstrengungen werden unternommen, um die Produktion von hochwertigem Rindfleisch zu steigern. Der richtigen Beurteilung der Fleischrinder kommt dabei eine große Bedeutung zu. Das Projekt „Deutsch-Kasachischer Agrarpolitischer Dialog (APD) hat deshalb gemeinsam mit dem Innovationszentrum für Tierproduktion und Veterinärwesen vom 30. September bis zum 03.Oktober 2015 ein Training für kasachische Tierzuchtexperten durchgeführt. Das Training ist Bestanteil der komplexen Zusammenarbeit mit deutschen Zuchtorganisationen unter Vermittlung des Projektes APD.
Als Trainer hatte der APD Herrn Gernot Pohl, Leiter der Abteilung Fleischrinder der deutschen Rinderzuchtorganisation „RinderAllianz“ und Geschäftsführer im „Verband Deutscher Simmentalzüchter“ eigeladen. Zur Vorbereitung der Trainingsmaßnahmen fand am 29.09. ein Treffen mit dem Direktor des Innovationszentrums Herrn Azamat Saginbayev und Herrn Adil Rakhimov statt, um die Maßnahmen nochmals im Detail abzustimmen. Anschließend besichtigte Herr Pohl die Zuchtstation Asyl-Tulik.
Das eigentliche Training, an dem 12 Vertreter verschiedener Zuchtverbände für Fleischrinder und Mitarbeiter des Innovationszentrums teilnahmen begann am 30.09. im Betrieb „GmbH SC Food“, einem modernen Großbetrieb mit Angusrindern. Der Direktor, Herr Dauren Salikov, gab eine kurze Vorstellung des Betriebes. Herr Pohl stellte in einer Präsentation zunächst das deutsche System zur Bewertung von Zuchtrindern vor. Sehr systematisch vermittelte er dabei auch Grundlagenwissen über Anatomie und Zuchtziele. Es entwickelte sich eine sehr gute fachliche Diskussion mit den kasachischen Kollegen.
Am Nachmittag begann die praktische Arbeit. Zunächst demonstrierte Herr Pohl anhand mehrerer unterschiedlicher Tiere, auf welche Merkmale zu achten ist und wie man sie in einem Bewertungsrahmen erfasst. Auch das Training am zweiten Tag wurde auf dem Betrieb TOO SC Food durchgeführt. Die Anforderungen an die Teilnehmer waren aber höher. Jeder Teilnehmer musste zunehmend selbstständig Tiere beurteilen und gemeinsam wurden die Ergebnisse ausgewertet. Ergebnis dieses zweiten Trainingstages war, dass die Teilnehmer die Bewertungsmethode für die Rasse Angus anwenden können.
Am dritten Tag fand das Training in der GmbH „Ostrogorski“ statt, einem Betrieb des Konzerns „Kalkaman-Astyk“. Dort mussten die Teilnehmer das erworbene Wissen bei der Beurteilung der Rassen „Hereford“ und „Kasachisches Weißköpfiges Rind“ anwenden. Im Wechsel von gemeinsamer Erarbeitung von Merkmalen und individueller Beurteilung mit anschließender Auswertung erwies sich auch dieser Tag als sehr erfolgreich. Für den herzlichen Empfang durch den Stellvertreter des Generaldirektors von „Kalkaman-Astyk“, Herrn Kabdulla Temirbajew, und den Direktors der GmbH „Ostrogorski“, Herrn Wladimir Soldatenko, bedanken wir uns ausdrücklich.
Ein besonderes Erlebnis war ein kurzer Besuch in einem Betrieb, in dem die Rasse „Auliekoler“ gehalten wird, eine typisch kasachische Fleischrinderrasse. In der gemeinsamen Auswertung am Sonnabend äußerten sich sowohl die Teilnehmer als auch die Organisatoren und Durchführer des Trainings sehr zufrieden. Dank der engagierten und kompetenten Teilnehmer, ihrer aktiven Mitarbeit und der regen Diskussion wird das Training als sehr gut und nützlich bewertet.Übereinstimmend wurde der Wunsch geäußert, die Zusammenarbeit mit dem Rinderzuchtverband „Rinderallianz“ fortzusetzen. Konkrete Maßnahmen dafür sind bereits in Vorbereitung. Herr Adil Rakhimov und zwei weitere kasachische Kollegen werden im November ein Praktikum in Deutschland absolvieren. Neben praxisnahen Fortbildungsmaßnahmen wurde auch der Wunsch geäußert, zukünftig bei der Erarbeitung von Tierzuchtstrategien und beim der Weiterentwicklung des Tierzuchtgesetzes und der Verbände zusammenzuarbeiten.
Der APD dankt Herrn Gernot Pohl für die engagierte und fachlich ausgezeichnete Durchführung des Trainings. Dank gilt auch Herrn Azamat Saginbayev und besonders Herrn Adil Rakhimov vom Innovationszentrum sowie den Betrieben, in denen das Training durchgeführt wurde.



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